Schon seit meiner frühen Jugend hat das Angeln auf Aal
für mich eine besondere Faszination ausgeübt. Mit
meinem Kumpel Holli (ich habe schon an anderer Stelle
davon berichtet) habe ich eigentlich jedes Wochenende
die Nächte am Wasser verbracht, um diesem Geheimnis
umwogen Schlängler nachzustellen.
Viele kleine Geheimnisse konnte ich dem Aal dabei
entlocken, zumindest von seinen Lebensgewohnheiten in
unseren Gewässern und der Fangtechnik her.
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europäischer Aal (Anguilla anguilla)
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Kaum ein anderer Fisch in unseren Gewässern, kann mit so vielen Sagen und
Schauermärchen aufwarten. Auch ein Zeichen dafür, dass man mit der
wissenschaftlichen Erforschung über das Lebens und vor allem die
Fortpflanzung des Aales erst in den letzten Jahren ein Stückchen
weitergekommen ist.
Vieles bleibt aber auch weiterhin für mich im Dunkeln
verborgen und das ist auch gut so, denn der Reiz würde beim Angeln fehlen,
wenn sich alles genau voraussagen ließe.
Dieses alles sind
Gründe, meine Erfahrungen und Erlebnisse aufzuschreiben und auch weiter zu
recherchieren. Gerne bin ich bereit, euch diese faszinierende Fischart auf
den folgenden Seiten näher zu bringen.
Wenn ich bedenke, wie sich in vielen Gewässern die
Aalbestände reduziert haben, stimmt es mich schon sehr traurig. Vor ca.
dreißig Jahren konnte man z.B. an der Ems locker 20 Aale pro Nacht fangen.
Heutzutage sind dort "Schneidertage bzw. -nächte" eher die Regel. Das
gleiche trifft auch auf unsere Kanäle in NRW oder alle anderen Gewässer zu.
Den Angler in irgendeiner Form für diese Misere
verantwortlich zu machen, halte ich für absolut unsachgemäß. In der
Fangstatistik unsere Vereines tauchen jährlich nur ein paar Kilogramm an
Aalen auf. Überdies übernimmt der Angler, sowie Vereine und Verbände über
den Erlösen aus Fischereiabgaben und aktiven Naturschutzmaßnahmen einen
erheblichen Anteil an Leistungen zum Artenschutz, auch des Aales.
Hält man dagegen welche Massen an Glasaalen vor der
spanischen und französischen Küste vernichtet werden und zählt dann noch die
Massenfänge der Berufs- und Nebenerwerbsfischer hinzu, sollte jedem klar
sein, das dass Übel eher beim Kommerz liegt. Nicht nur bei der
Aalproblematik kann man erkennen, dass wirtschaftliche Gründe immer noch
weit über Moral und Tierschutz stehen.
Mein persönlicher Beitrag zum Artenschutz, ich habe schon
seit langer Zeit mein eigenes Mindestmass beim Aal auf 50 cm herauf gesetzt.
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