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Aal-Spezial

Steckbrief

Artbestimmung

Der Europäische Flussaal gehört zur Ordnung der Aalartigen (Angulliformes) und wird der Klasse der Knochenfische (Osteichthyes) zugeordnet. Zur Familie der echten Aale (Anguillidae) gehören 15 bis 17 Arten, die alle zur Gattungen Anguilla gezählt werden. Darunter ist auch der Europäische Flussaal Anguilla anguilla.

Merkmale

Der Europäische Flussaal hat einen schlangenartigen Körper, auf dessen schleimiger Haut winzige, länglich ovale Schuppen tief eingebettet sind. Sehr charakteristisch ist auch der lange Flossensaum aus Rücken-, Schwanz- und Afterflossen (ohne Hartstrahlen). Die Bauchflossen fehlen.

In ihrer Jugendform sind die als Gelbaale bezeichneten Tiere am Rücken olivbraun bis graubraun gefärbt, die Bauchseite daher der Name ist eher gelblich gefärbt. Im ausgewachsenen Alter ist der Rücken dunkel graugrün und die Unterseite stark silberglänzend. Sie werden dann als Silber- oder Blankaale bezeichnet.

Ausgewachsene weibliche Flussaale können über einen Meter lang und bis zu sechs Kilogramm schwer werden. Die Männchen erreichen dagegen nur eine Länge von etwa 45 Zentimetern. Nach Schätzungen können Flussaale bis zu 50 Jahre, in Gefangenschaft auch über 80 Jahre alt werden.

Auf ihren Wanderrouten können sie sich kurzzeitig auch außerhalb des Wassers fortbewegen. Dafür werden die kleinen Kiemenspalten fest geschlossen, damitdie empfindlichen Kiemenhöhlen nicht austrocknen. Den erforderliche Sauerstoff entnehmen sie dann über die Haut auf.

Quelle: Wikipedia (Photograph: Ron Offermans)

Sozialverhalten und Fortpflanzung

Quelle: Wikipedia (Autor: Salvor Gissurardottir)

Der Europäische Aal lebt die meiste Zeit seines Lebens im Süßwasser und schwimmt nur zur Fortpflanzung ins offene Meer. Dieses Phänomen bezeichnen Wissenschaftler auch als Katadrom. Für die meisten Individuen der Europäischen Aale gilt: Sie produzieren nur einmal in ihrem Leben Nachkommen (sog. Semelparität).

Der Europäische Flussaal besitzt einen komplexen und einzigartigen Lebenszyklus mit verschiedenen Entwicklungsstadien (Glasaal, Gelbaal, Silberaal).

Der Lebenszyklus des Aals umfasst eine weite Wanderung von tausenden von Kilometern von Europa in die Sargassosee (Atlantischer Ozean, weit vor der Mittelamerikanischen Küste, in der Nähe des Bermudadreiecks). In den Tiefen der Sargassosee laichen die Weibchen ihre Eier ab, die von den Männchen befruchtet werden. Mit dem Golfstrom werden die geschlüpften Weidenblattähnlichen Fischlarven für etwa ein bis drei Jahre wieder Richtung europäische und nordafrikanische Küsten getrieben. Mit dem Erreichen der Küsten sind die jungen Aale zu frei schwimmenden, zylindrischen, etwa fünf Zentimeter großen und ein Gramm schweren Fische herangewachsen. In diesem Stadium sind sie durchsichtig und werden daher auch Glasaale genannt. Während ihrer weiteren Wanderung entlang von Flüssen, Bächen und anderen Feuchtgebieten färbt sich ihre Haut dunkler; ab einer Größe von etwa zehn Zentimetern werden sie als Elvers, etwas später als Gelbaale bezeichnet.

Allerdings schwimmen nicht alle Europäischen Flussaale ins Süßwasser. Überwiegend Männchen wachsen auch im Salz- oder Brackwasser heran.

Beim Europäischen Flussaal variiert die Geschlechtsreif, abhängig von den Breitengraden, ihrem Ökosystem und weiteren Umweltbedingungen, zwischen vier und 20 Jahren. Im Allgemeinen ist der Lebenszyklus der im Verbreitungsgebiet südlich vorkommenden Aale kürzer, sie sind daher eher geschlechtsreif, als die nördlichen Individuen. Im Durchschnitt sind in den europäischen Gewässern die Weibchen nach fünf bis acht Jahren, die Männchen nach drei bis fünf Jahren geschlechtsreif. Die ausgewachsenen Tiere bekommen dann einen spitz zulaufenden Kopf und fressen, nachdem genügend Fettreserven angelegt wurden, nichts mehr. Die Augen werden zur Anpassung an das Meer größer und die Tiere sind nun bereit für ihre bis zu drei Jahre dauernden Reise zurück in die Sargassosee, wo sie schließlich nach der Eiablage sterben.

Geografische Verbreitung und Lebensraum

Der Europäische Aal kommt an der Atlantischen Küste Nordafrikas und Europas (inklusive Nordsee, Ostsee und Mittelmeer) sowie in Teilen Asiens vor. Auch entlang der Kanarischen Inseln, Madeira, den Azoren und Island ist er beheimatet. Die Art ist außerdem über Süßgewässer (Flüsse, Seen) Europas und Nordafrikas verbreitet. Auf seiner Wanderung schwimmt der Europäische Aal durch den Atlantik in die östliche Sargassosee. Die Temperaturspanne des Lebensraumes für den Europäischen Flussaal umfasst 10 bis 38 Grad Celsius, wobei das Temperaturoptimum bei 22 bis 23 Grad Celsius liegt. Zu den Lebensräumen zählen also offene Gewässer (Meere und Ozeane), Küstengewässer, Lagunen, Flussmündungen sowie Flüsse und Seen.

Nahrung

Die weidenblattähnlichen Larven ernähren sich von Plankton, die heranwachsenden Aale von Insektenlarven, kleinen Muscheln, Schnecken und Würmern. Je nach Ernährung und Entwicklungsstadium unterscheidet man Spitzkopfaale und Breitkopfaale. Erstere fressen Würmer, Kleinkrebse, Insektenlarven und kleine Weichtiere, während sich Breitkopfaale überwiegend von Krebsen, Kleinfischen und Fröschen ernähren.

Bei der Futtersuche wird der Aal durch seinen aussergewöhnlich guten Geruchssinn unterstützt. Man sagt im nach, dass er das beste Geruchsorgan aller Tiere besitzt. Zuständig dafür ist allerdings ncht die Nase, sondern das "Jakobsonsches Organ" welches im Maul, genauer: im Rachendach sitzt. Hiermit kann er einzelne Geruchsmoleküle über mehrere Kilometer aufspüren. Ein wichtiger und nicht zu unterschätzender Aspekt beim Aal angeln.

 
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