Wer sich auf meiner HP schon ein wenig umgeschaut hat, wird bemerkt haben, dass
die niederländischen Wassersportreviere mehr als 25 Jahre das Hauptziel
meiner Freizeitaktivitäten war. Wassersport bezieht natürlich auch immer das
Angeln mit ein. Ganz besondere dann, wenn man auf eigenem Boot praktisch auf
dem Wasser lebt.
Trotz ausgesprochen guten Fangergebnissen, ich spreche hier vom Aal, habe ich mir meine Gedanken gemacht, wie es in Zukunft weitergehen soll.
Anlass dazu war eine Urlaubsreise mit unserem Schiff "Lady Ann".
Strangulierter Riesenaal in der Schleusenkammer bei
Amerongen
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Direkt zu Beginn unseres Urlaubs, Reise in
die Provinzen Overijssel und Drenthe, habe ich in der Schleuse Amerongen
einen toten Riesenaal gesichtet.
Mit dem Bootshaken habe ich das Teil mit
etwas Geschick auf den Rand des Schleusenbeckens bugsiert, um mir den
Kameraden mal richtig anschauen zu können. Er war sicherlich noch nicht
lange tot und hat sich ganz offenbar stranguliert. Ich vermute einmal, in
einer defekten Reuse. Reusen gibt es in diesem Bereich des Nederrijn massig.
Anschließend, vom Fischer wohl aussortiert, wurde der Aal achtlos wieder ins
Wasser geworfen. Bei gemessen 1,05 m wog dieser Riese sicherlich fünf bis
sechs Pfund.
Sicherlich hatte der Aal eine gehörige
Portion Pech, musste er sich auch in einer schadhaften Reuse verfangen.
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Aber im Ernst, auch eine intakte Reuse
hätte sein Schicksal nicht allzu deutlich verbessert. Es ist nahezu
unmöglich herauszufinden, wie viele Aale alleine nur in diesem besagten
Rheinabschnitt in Reusen ihr Leben lassen müssen. Ob hinterher geräuchert,
gebraten oder gekocht - oder ganz einfach nur aussortiert und weggeworfen.
Für mich war dieser Anblick jedenfalls eine
ganz traurige Angelegenheit.
Einige Kilometer weiter auf der Ijssel
konnte ich wieder einmal Elektrofischer bei ihrem Werk beobachten.
Offensichtlich legal, grasten sie mit ihrem kleinen Bötchen und dem
tuckernden Elektroaggregat die Steinschüttungen der Buhnenköpfe ab um ein
ums andere mal mit einem Kescher gute Aale ins Boot zu befördern. Möwen en
Mass versorgten sich dann mit dem vom Strom betäubt oder getöteten Beifang,
der an der Oberfläche schwamm.
Hier packte mich dann schon die
Wut.
Elektrofischer bei der Arbeit
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Für den Anglerfischer hat sich in den Niederlanden das generelle
Mitnahmeverbote von Aale mittlerweile leider verfestigt. Für die
Erwerbsfischerei gelten solche Regen natürlich nicht. Weiterhin werden ganze
Gewässerabschnitte mit Reusen und Stellnetzen abgesteckt und was da nicht
reingeht wird elektrisch abgefischt. Das Hauptinteresse
der Fischer liegt nach wie vor beim Aalfang, weil die Vermarktung halt den
besten Ertrag bringt. Auch das Hältern gefangener Aale und die damit
verbundene Verkaufsflexibilität ist beim Aal gegenüber anderen Fischarten
optimal.
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Auch in heutiger Zeit ein gewohntes Bild an niederl. Gewässern
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