Letztes Wochenende - es wird langsam dunkel. Nach dem heißen Tag hat es
sich immer noch nicht richtig abgekühlt. Ideales Wetter also, um meinen
Lieblingsfisch, dem Aal nachzustellen.
Ausgestattet mit allem was man für eine erfolgreiche Aalnacht so braucht.
Zwei langen Ruten mit Leuchtpose, Eimer mit Dombrenas, Klappstuhl (ich bin
nun mal Klappstuhlangler !?!), Petromax- Lampe und allem anderem Gedöhnse,
besetzte ich eines meiner vielen Topstellen an einem toten Arm am Nederrijn
bei Wijk bij Duurstede. Gewissenhaft baute ich meine Gerätschaft im Licht
der Petromax auf. Knicklichter auf die Posen gesetzt, Wassertiefe kurz
ausgelotet, Dombrena auf den Haken und hinein in die Aalküche.
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Abendstimmung am toten Arm
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Nun hatte ich Zeit, um meine Angelutensilien griffbereit zu platzieren,
denn Lärm beim Aalangeln ist bekanntlich ein Garant für eine misslungene
Aalnacht. Meine Petromax leuchtet mir zum einen meinen Angelplatz aus, zum
anderen werden Mücken und alles stechende und sonst wie störendes Ungeziefer
magisch von dem hellen Schein angezogen und lassen mich in Ruhe.
Na ja, von den Aalen war jedenfalls keine Spur zu sehen. Wohl wieder so
eine Angelsession, wo eigentlich alles passt, nur der Fisch spielt nicht
mit.
Nach einer knappen Stunde ohne irgendeinen Zupfer, ließ meine
Konzentration auf das Angelgeschehen ein wenig nach. Amüsiert beobachtete
ich, wie schwärmeweise Mücken, Schnacken usw. sich an der heißen Petromax
den A… verbrannten und im näheren Umkreis ihr Leben aushauchten.
Erst mal die Lage peilen
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Offensichtlich war ich aber nicht der Einzige, der sich für das Insektenmassaker interessierte. Ein
dicker Frosch, die Holländer sagen dazu auch Kiker, schlich sich langsam in den
Lichtschein der Lampe. Mich schien er nicht zu beachten (jedenfalls flößte
ich ihm keinen Respekt ein). Er hatte nur Sinn auf die Insekten, die wie
betrunken im Schein meiner Lampe rumtanzten. Strategisch klug platzierte er
sich an eine Stelle, wo er nur die Zunge ausfahren musste, um sich die für
Menschen nervigen Plagegeister weg zu fangen.
Die Fangtechnik meines kleinen grünen Freundes, ich nannte ihn dann
später Schnappi, war genial und es war
einfach eine Freude, im dabei zuzuschauen.
Im Normalfall hätte ich schon
längst meine Klamotten gepackt, denn mit Aal war in dieser Nacht absolut nichts zumachen.
Aber konnte ich meinem hungrigen Schnappi einfach die Nahrungsgrundlage entziehen?
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Irgendwann ist trotzdem mal Schluss. Mittlerweile war es auch schon 2:00
Uhr.
Meine Aufbruchaktivitäten störten Schnappi nicht im Geringsten.
Auch, als ich die Lampe wegpackte, rührte sich der Kollege nicht vom Fleck.
Erst als ich ihn zum Abschied leicht anschubste, kroch die sichtlich
vollgefressene Pegge langsam und mühsam von dannen. Ein gepflegter Hüpfer
war bei der Leibesfülle, die der Frosch sich angefressen hatte, mit
Sicherheit nicht mehr möglich.
Nun ja, man muss auch mal Gönner
sein und neidlos anerkennen,
wenn andere wesendlich erfolgreicher waren !!!
© Harald Will (Febr.
2008)
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Aber morgen, da mache ich erstmal Diät
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