Eines unserer Urlaubsreise mit unserem Schiff "Lady Ann" führte uns vor
einiger Zeit ins Niederländische Limburg.
Einer der vielen Hubbrücken an der Zuid - Willemsvaart
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Von unserem Heimathafen Maurik ging es zunächst über Lek, Merwede Kanal,
Waal, Afgedamerde Maas in die Maas Bergauf.
Bei S'Hertogenbosch zweigt ein kleiner Kanal, die Zuid - Willemsvaart,
ab, der 82 km weiter südlich bei Wessem wieder in die Maas mündet.. Den
weiten Maasbogen um die Ortschaften Maasbommel, Ravenstein, Cuijk kann man
hier um gut 30 km abschneiden. Zeitlich bringt diese Abkürzung durch den
beschaulicher Kanal allerdings nichts, da auf den Skipper eine Menge
Schleusen und Hebebrücken mit entsprechenden Wartezeiten zukommen. Dem Freizeit
Kapitän machen solche Zeitberechnungen meist wenig aus, Mir als Angler dann
noch weniger, denn in diesem Kanal habe ich bereits vor Jahren schon gute
Aale gefangen.
Unser Etappenziel lag demnach bei dem Städtchen Helmond, etwa auf der
halben Strecke.
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Dort gibt es einen schönen Liegeplatz für die Nacht mit den besagt guten
Angelmöglichkeiten. Köderfische hatte ich noch genügend und so fing ich
langsam an, meine Aalruten zusammen zu bauen.
In meiner Beschäftigung
vertieft bemerkte ich einen Trupp von 4 Angler anrücken, die offensichtlich
das gleiche Anliegen hatten, wie ich, nämlich Nachtangeln. Als sie auch noch
die Uferstrecke direkt vor unserem Schiff anvisierten, war ich schon
einigermaßen bedient.
Futterkonkurenz - dass mag ich ja garnicht.
Zu meiner Erleichterung stellt ich aber im weiteren Verlauf fest,
dass ich es hier mit Karpfenspezis zu tun hatte.
. . . sollen die ruhig ihre Moosrücken fangen.
Die folgenden Minuten waren ausgefüllt mit dem geploppse der Boilies, die
wohl Eimerweise von meinen Angelnachbarn ins Wasser gebracht wurden. Groß
ins Gehege kamen wir uns beim Angeln nicht und es begann das Warten auf das
erste Piepsen der Optonic's. Wer hat mehr Erfolg, meine niederländischen
Kollegen auf Karpfen oder ich auf Aal.
Punkt 24.00 Uhr war es dann bei mir so weit. Gleichmäßig und stete lief
die Schnur von der Rolle. Das Singen des Bissanzeigers sollte die
Carphunters ruhig nerven. Nach den obligatorischen 5 Min. setzte ich den
Anschlag. Juchu, sitzt.
Sofort wurde mir klar, dass kann kein Aal
sein. Wohl ein großer Zander oder ein starker Hecht. Ich brauchte
jedenfalls gut
10 Min. um den Fisch ans Boot zu bekommen. Die Holländer standen schon mit
Lampe und großen Kescher bereit.
Von wegen Zander oder Hecht, ein kapitaler Karpfen hatte sich mein
handlanges Rotauge einverleibt.
Fachgerecht wurde er gekeschert und vermessen. 82 cm und stolze 25 Pfund.
Naja, für meine Bratpfanne viel zu groß. Also vorsichtig den Haken gelöst,
einen Klapps auf den Hintern und zurück in sein nasses Element.
Bei dem einen oder anderen Heineken, musste ich im weiteren Verlauf der
Nacht meinen niederländischen Kollegen erklären, dass ich wirklich nur auf
Köderfisch angel und der Aal eigentlich mein Zielfisch ist.
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Gefangen hat in dieser Nacht im Übrigen niemand mehr etwas. Die Vier
wollen allerdings bei ihrem nächste Ansitz Boilies mit Fischaroma verwenden.
Auch diese Geschichte ist im Übrigen kein Angellatein, sondern hat sich
so am 30.07.2006 zugetragen.
© Harald Will (Febr. 2006)
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